29. Juni 2007

Gelinkt

Da hat mich 1blu ganz schön gelinkt: Sie bieten eine Weiterleitungsdomain (.de) für € 0,01 im Monat an. Ganz schön günstig. Einziger Haken: Zum Einrichten muß man "einmalig € 16,90" zahlen, also einiges mehr als die Konkurrenz. Naja, auf Dauer wird sich das ja lohnen.

Denkste!
Etwa ein halbes Jahr nach Vertragsschluß dann die netten Zeilen:
"Auf vielfachen Kundenwunsch werden wir die 1blu-Domain um einige Angebote und Services erweitern. Ab dem 1. August 2007 stehen Ihnen dann automatisch neue, umfangreiche Features zur Verfügung, mit denen Sie leicht Ihre eigene Webpräsenz aufbauen. (+ Tabelle) Mit Ihrer neuen Profi-Ausstattung nutzen Sie Ihr Paket 1blu-Domain ab der nächsten Vertragslaufzeit für günstige 0,90 €/Monat*."
[* = inkl. MwSt. & Vertragslaufzeiten]"

Auf meinen Widerspruch schreiben sie nun: "bitte haben Sie dafür Verständnis, dass durch die Erweiterung des Leistungsumfanges ein Fortbestehen des Vertrages zu den bisherigen Konditionen nicht möglich ist. Durch die zusätzlichen Profi-Features des Paketes haben Sie die Chance eine komplette Webpräsenz mit Ihrer 1blu-Domain auf zu bauen."

Danke, aber ich will bei 1blu keine Webpräsenz aufbauen. Sonst hätte ich schließlich keine Weiterleitungsdomain bei 1blu bestellt!

Aber man hätte sich ja von Anfang an schon denken können, daß 1blu plante, die € 0,01 nur als Lockangebot zu nutzen und die Kunden dann zu linken. Nein danke, nie wieder 1blu!

PS: Wie viele Kunden wohl "vielfach" sind?

7. Juni 2007

Viel erreicht

Die G 8 hat sich angeblich darauf verständigt, eine Halbierung des Ausstosses von Treibhausgasen bis zum Jahr 2050 in Betracht zu ziehen.

Das nenne ich mal "viel erreicht"!
-> bis 2050? Wieso nicht gleich bis 2100. Dann muß sich keine Regierung vor 2090 Gedanken machen!
-> Halbierung? Wenn schon Zeit ist bis 2050, wieso dann gleich Halbierung. Hätte in Anbetracht der Zeit nicht eine Reduzierung um ein Viertel, vielleicht sogar nur ein Zehntel genügt? Nicht gleich so ambitioniert!
-> in Betracht ziehen? Hat man sich da nicht schon viel zu sehr festgelegt?

Die Straftaten in und um Rostock verdienen keinen Respekt. Aber in einem haben die Kritiker der G-8 Recht: einen Konsens wie den oben beschriebenen hätte man auch im "Mailverkehr" zustande kriegen können. Dafür muß man sich nicht die Hände schütteln und Millionen an Steuergeldern ausgeben. Das sind nicht mal die Flüge der Regierungschefs wert.

5. Juni 2007

Vermummung

Beim G-8 Gipfel wurde eine Demonstrantin verhaftet, weil sie sich laut Polizeit mit einer Perücke vermummt hatte.

So ein Unsinn! Bei dem Vermummungsverbot geht es einzig um die Verhüllung des Gesichtes. Kopfbedeckungen sind von dem Verbot nicht erfaßt. Und wenn schon Hut, Mütze o.ä. nicht verboten sind, kann es eine Perücke erst recht nicht sein.

3. Juni 2007

Kein Verständnis

Fast 1.000 Personen verletzt, gut 400 Polizisten und gut 500 Demonstranten. Das ist die - bisher - erschreckende Bilanz von Rostock. Nicht erwähnt die Sachschäden in Millionenhöhe.

Heftig umstritten war (und ist) der Zaun, der um die Tagungsstätte in Heiligendamm errichtet wurde und Unsummen an Steuergeldern geschluckt hat. Leider geben die gewaltbereiten, Flaschen, Steine und ähnliches werfenden Demonstranten der Politik im nachhinein recht. Nach Straßenschlachten zwischen G8-Gegnern und Polizei in Schweden, Italien und jetzt auch in Rostock werden die Sicherheitsvorkehrungen in Zukunft noch umfassender und teurer, die Zäune noch höher werden.

Aber es darf auch kein Verständnis für Steine werfende Demonstranten geben. In einer Demokratie ist dies kein legitimes Mittel zur Bekundung einer politischen Meinung. Daß die etwa 2.000 Steinewerfer überhaupt wegen einer politischen Meinung angerückt sind, darf bezweifelt werden. Vielmehr drängt sich der Verdacht auf, daß hier einfach jede Gelegenheit des Krawallmachens genutzt wird - aus Spaß an der Freude.

Dieser Spaß muß den Beteiligten gehörig verdorben werden: Körperverletzungen mittels einer Waffe oder eines anderen Werkzeugs werden nach §§ 223 I, 224 I StGB (Strafgesetzbuch) ebenso mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren geahndet wie gemeinschaftlich begangene Körperverletzungen. Zwar dürfte das - leider - viele nicht abschrecken. Aber weggesperrte Straftäter können keine Steine werfen - zumindest das nächste Mal nicht.

2. Juni 2007

Ungewöhnlicher Weg

Nach heftigem Protest im Vorfeld wurde gestern Abend im niederländischen Fernsehen "Die große Organspendeshow" gezeigt. Eine todkranke Kandidation sollte in Herzblattmanier unter 3 Kranken denjenigen auswählen, der ihre Niere erhalten soll. Letztlich war alles gefaked, wie der Moderator am Ende der Sendung bekannt gab. Ein legimites Mittel?

Die Idee ist hervorragend! Die heutige Medizin ermöglicht exzellente Resultate bei der Transplantation von Herz, Niere, Leber, Hornhaut, Lunge, Teilen der Haut, etc. Dabei gibt es keine Altersbegrenzung. Und entgegen der Angst vieler wird eine Transplantation nur dann in Erwägung gezogen, wenn der Patient wirklich tot (hirntot) ist und ihm keine weiteren Wiederbelebungsmaßnahmen mehr helfen können. Primäres Ziel ist die Rettung von Leben, nicht die Organspende. (Man weiß ja auch gar nicht, ob ein transplantiertes Organ vom Körper des Empfängers wirklich "akzeptiert" wird.) Außerdem ist der Notarzt nicht in die Entscheidung eingebunden, ob überhaupt Organe des Verstorbenen zur Transplantation geeignet sind.

Laut einer Umfrage können sich 80% der Deutschen vorstellen, daß ihnen bei Bedarf ein fremdes Organ eingesetzt wird. Aber nur 12% besitzen einen Organspendeausweis. In Deutschland stehen ca. 12.000 Patienten auf der Warteliste, und jeden Tag sterben 3 von ihnen. Auf der anderen Seite rettet ein Spender durchschnittlich 3 Patienten das Leben. Das Leben anderer zu retten war niemals einfacher! Und ob unsere Organe verbrannt oder von Maden aufgefressen werden ...

Wenn eine Sendung à la "Die große Organspendeshow" auf die große Diskrepanz zwischen Bedarf nach Organen und Spendebereitschaft aufmerksam macht - ja, dann ist das legitim, solange keinem geschadet wird. Hier wußten alle Beteiligten (die "Empfängerkandidaten" brauchen tatsächlich eine neue Niere) zuvor, daß es sich nur um ein Fake handelt.

PS: Im übrigen kann man auch einzelne Organe von der Spende ausschließen - etwa wenn ich mir partout nicht vorstellen kann, daß ein anderer "mein Herz" trägt.