31. August 2007

Jüdische Gotteshäuser

Neuen Mut verkünden die Synagogen, die kürzlich eingeweiht wurden bzw. an diesem Wochenende werden.

Mögen sie keine Ziele rechtsradikaler Idioten werden!

24. August 2007

Gesundheitsunterricht

Das ist doch mal sinnvoll: in Zeiten etlicher übergewichtiger Kinder schlägt ein Mediziner vor, in der Schule einen Gesundheitsunterricht einzuführen. Das kann man nur befürworten. Wenn man dafür am Ende der Schulzeit ein bißchen weniger über Primeln oder Vögel weiß, sollte das nicht so schlimm sein angesichts der Tatsache, daß die übergewichtigen Kinder in der Regel ihr ganzes Leben mit ihrem Gewicht und damit verbundenen gesundheitlichen (und häufig auch psychischen) Problemen zu kämpfen haben.

Außerdem wäre es sinnvoll, den Sportunterricht auszuweiten. Während etwa in England an 3 Nachmittagen pro Woche Schulsport angeboten wird, kommt der deutsche Schulsportunterricht gerade mal auf eine Doppelstunde pro Woche. Das sind 90 Minuten - abzüglich der Zeit für das Umziehen, ggfs. für das Aufbauen von Geräten und nicht selten für den Weg zur Sport- oder Schwimmhalle. Da bleiben oftmals nicht einmal 60 Minuten für den eigentlichen Unterricht.

23. August 2007

Organspende

Die heutige Medizin ermöglicht exzellente Resultate bei der Transplantation von Herz, Niere, Leber, Hornhaut, Lunge, Teilen der Haut, etc. Dabei gibt es keine Altersbegrenzung. Und entgegen der Angst vieler wird eine Transplantation nur dann in Erwägung gezogen, wenn der Patient wirklich tot (hirntot) ist und ihm keine weiteren Wiederbelebungsmaßnahmen mehr helfen können. Primäres Ziel ist die Rettung von Leben, nicht die Organspende. Außerdem ist der Notarzt nicht in die Entscheidung eingebunden, ob überhaupt Organe des Verstorbenen zur Transplantation geeignet sind.

Laut einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stehen 80% der Deutschen dem Thema Organspende positiv gegenüber. Aber nur 12% besitzen einen Organspendeausweis. In Deutschland stehen ca. 12.000 Patienten auf der Warteliste. Jeden Tag sterben 3 von ihnen.

Leben ist das höchste Gut. Und jeder Spender rettet durchschnittlich 3 Patienten das Leben.
Das Leben anderer zu retten war niemals einfacher!

22. August 2007

Nationalhymne

Die halbe Nation kennt den Text der deutschen Nationalhymne nicht. Bei der WM wurde er als Untertitel eingeblendet, und trotzdem kamen die meisten nicht mit. Und in der Regel singt nur die halbe Nationalmannschaft mit.

Aber dann singt da noch einer: Jogi Löw, der Trainer der Nationalmannschaft, ein Österreicher.

Ein Österreicher macht uns vor, was die meisten von uns nicht können.
Hut ab vor Löw, peinlich für uns!

Zivilcourage

In heutiger Zeit ist das Wort Zivilcourage ein Fremdwort geworden. Das hat man gerade wieder in Mügeln gesehen. Aber das gilt auch für den ganz gewöhnlichen Alltag. Wenn etwas passiert, schaut jeder hin. Aber Hilfe leistet kaum jemand. Im Gegenteil behindern die Gaffer sogar noch die Rettungskräfte. Wenn aber Zeugen gesucht werden für ein Vorkommnis, hat`s keiner gesehen. (Außer Unfälle, die wiederum haben alle gesehen - obwohl sie sich später meist als sog. Knallzeugen herausstellen, also Zeugen, die erst aufgrund des Knalls hingesehen und das eigentliche Ereignis verpaßt haben.)

Schlimmer noch ist es, wenn einer Person Gewalt von einer anderen angetan wird. Wie letztens in der vollen Bonner Fußgängerzone, als einer etwa 80-jährigen Frau die Handtasche entrissen wurde. Sie stürzte zu Boden, keiner half ihr, und die Polizei sucht noch heute nach wenigstens einem Zeugen.

Was ist passiert in diesem Land?
Ist es Angst? Angst allein würde nicht rechtfertigen, warum keiner der Dame wenigstens aufgeholfen hat, nachdem sich der Täter entfernt hatte. Und würden sich eine Reihe von Zeugen findet, dann könnte sich der "Haß" des Täters auch kaum noch auf einen Einzelnen richten, hilft ihm also auch nicht mehr.
Ist es Faulheit? Aber wir sind doch sonst nicht so träge.

Was immer es ist: wir müssen es vertreiben!

21. August 2007

Griff in die Kasse

Das hat sich die Koalition ja fein ausgedacht: schwindende Mitgliederbeiträge wegen zurückgehender Mitgliederzahlen durch eine Aufstockung der Parteienfinanzierung um ca. 20 Millionen Euro auszugleichen.

Begründet wird der Griff in die staatlichen Kassen damit, daß die Parteien einen öffentlichen Auftrag haben und unabhängig sein müßten. Beides ist richtig, rechtfertigt aber nicht, sich dermaßen zu bedienen. Abgesehen davon, daß dieses Verhalten gerade in Zeiten des Sparens und hoher Arbeitslosigkeit auf wenig Verständnis stößt, gibt es hierfür auch keinen Grund. Das zeigen die kleineren Parteien. Die FDP und die Grünen zum Beispiel müssen mit weit weniger finanziellen Mitteln auskommen, und werden ihrem öffentlichen Auftrag und dem Gebot der Unabhängigkeit ebenso gerecht.

Vielleicht sollten CDU/ CSU und SPD einfach sparen: weniger Wahlgeschenke machen, nicht ganz so berauschende Feste feiern, etc.

20. August 2007

Jagd auf Inder

Anders als in Rostock 1992 - als Tausende die Brandsatzwerfer anfeuerte mit Rufen wie "Ausländer raus", während die sich einen Weg aus dem tödlichen Inferno names Asylbewerberheim kämpften - gab es diese Art der Zustimmung offensichtlich nicht in Mügeln. Aber es waren Bürger (meist Jugendliche) aus Mügeln beteiligt am rasenden Mob, der 8 Inder durch die Stadt jagte.

Mindestens genauso erschreckend sind die Reaktionen im Nachhinein. Ein Bürger, der vor laufender Kamera nach eigenen Angaben die Tat nicht gutheißen möchte, erklärt sie damit, daß ja dem Ganzen irgendetwas vorangegangen sein müßte. Sonst hätte sich der Mob ja nicht so aufgeregt. Damit gibt er den Indern die Schuld. Vorangegangen war der Tanz eines Inders mit einer Deutschen.

Und der Bürgermeister spielt die ganze Geschichte herunter: es gäbe keine rechte Szene in Mügeln; es sei ja nur einmal vorgekommen.

Vielleicht sollte der Solidaritätszuschlag anders verwendet werden: statt in neue Straßen in Programme, die die Menschen von der Straße holen: Beschäftigungsprogramme,
Jugendzentren, Sport- und andere Vereine. Es gibt ein Sprichwort bei der Staatsanwaltschaft: Jemand, der beschäftigt ist, hat keine Zeit, kriminell zu werden. Aber auch an der Situation der Erwachsenen, der unterstützenden Gesellschaft, müßte sich etwas ändern. Denn umso zufriedener Menschen sind, umso weniger hassen sie andere.