22. August 2007

Zivilcourage

In heutiger Zeit ist das Wort Zivilcourage ein Fremdwort geworden. Das hat man gerade wieder in Mügeln gesehen. Aber das gilt auch für den ganz gewöhnlichen Alltag. Wenn etwas passiert, schaut jeder hin. Aber Hilfe leistet kaum jemand. Im Gegenteil behindern die Gaffer sogar noch die Rettungskräfte. Wenn aber Zeugen gesucht werden für ein Vorkommnis, hat`s keiner gesehen. (Außer Unfälle, die wiederum haben alle gesehen - obwohl sie sich später meist als sog. Knallzeugen herausstellen, also Zeugen, die erst aufgrund des Knalls hingesehen und das eigentliche Ereignis verpaßt haben.)

Schlimmer noch ist es, wenn einer Person Gewalt von einer anderen angetan wird. Wie letztens in der vollen Bonner Fußgängerzone, als einer etwa 80-jährigen Frau die Handtasche entrissen wurde. Sie stürzte zu Boden, keiner half ihr, und die Polizei sucht noch heute nach wenigstens einem Zeugen.

Was ist passiert in diesem Land?
Ist es Angst? Angst allein würde nicht rechtfertigen, warum keiner der Dame wenigstens aufgeholfen hat, nachdem sich der Täter entfernt hatte. Und würden sich eine Reihe von Zeugen findet, dann könnte sich der "Haß" des Täters auch kaum noch auf einen Einzelnen richten, hilft ihm also auch nicht mehr.
Ist es Faulheit? Aber wir sind doch sonst nicht so träge.

Was immer es ist: wir müssen es vertreiben!

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