12. Februar 2007

Rauchfrei

Es ist schon erstaunlich: In zahlreichen Ländern der Erde werden die Nichtraucher vor der äußerst gesundheitsschädlichen Belastung von Nikotin geschützt. (In Hongkong etwa werden drakonische Geldstrafen bei einem Verstoß gegen ein Rauchverbot verhängt, und selbst in dem als chaotisch verschrieenen Italien wird das dortige Verbot regelmäßig kontrolliert.)

Und Deutschland, das beim Thema Ökologie eine weltweite Vorreiterrolle spielen will, schützt die Raucher!

Schon die rot-grüne Bundesregierung setzte ihr Veto ein bei verschiedenen EU-Richtlinien zum Schutz der Nichtraucher und bei der Prävention vor dem Rauchen, für die alle anderen EU-Staaten gestimmt hatten (Bsp: Tabakwerbeverbot). Aber auch heute tun sich die Regierung und das Parlament schwer, Nichtraucher zu schützen.

Argumentiert wird oftmals mit der Handlungsfreiheit der Raucher. Wer aber denkt an die Handlungsfreiheit der Nichtraucher? Sicher, die Nichtraucher könnten auch zu Hause bleiben und gar nicht mehr in Restaurants, Kneipen, etc. gehen. Was aber spricht dagegen, daß ein Raucher für 3-5 Minuten vor die Tür geht, um seinem Bedürfnis nachzukommen? Seine Handlungsfreiheit wäre damit weit weniger eingeschränkt als die des Nichtrauchers, der entweder gar nicht kommen oder sich den ganzen Abend zuqualen lassen muß.

Nun aber die Gastwirte aufzufordern, freiwillig ein Rauchverbot in ihrer Lokalität zu verhängen, kann keiner von ihnen verlangen. Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten können diese nur das Rauchen zulassen, solange der Nachbarlokalität das Rauchen erlaubt.

Politiker, auch Ihr könntet mal wirtschaftlich denken, und zur Abwechslung auch mal langfristig. Auch wenn ein geringerer Tabakkonsum heute weniger Steuereinnahmen bedeutet, so wird in einigen Jahren ein weit höherer Betrag eingespart, wenn die Krankenkassen weniger nikotinbedingte Krankheitsfälle zahlen muß.

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